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Aquarium - CO2-Anlage
CO2 (Kohlendioxid) ist der Hauptnährstoff der Pflanzen. Mit Hilfe der Photosynthese wandeln
Pflanzen Kohlendioxid (CO2), Wasser (6H2O) und Lichtenergie in Zucker (Glukose, C6H12O6) und Sauerstoff (6O2)um.
Glukose benötigt die Pflanze zum Aufbau der Zellstruktur und damit zum Wachsen.
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Bei dichtem Pflanzenbestand und guter Beleuchtung kann es im Aquarium schnell zu einem CO2-Mangel
kommen. Tritt dies ein, ist eine zusätzliche CO2-Düngung mit einer entsprechenden
CO2-Anlage sinnvoll.
Um den CO2-Gehalt des Wassers zu erhöhen, werden im Fachhandel eine Vielzahl
unterschiedlicher Systeme angeboten.
Hier soll ein Überblick über die
unterschiedlichen Möglichkeiten der CO2-Versorgung und Einbringung ins Aquarienwasser
gegeben werden.
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CO2-Versorgung
Biologische CO2-Anlagen
Hierunter versteht man Anlagen, die CO2 mittels Hefegärung produzieren. Im Prinzip
besteht dieses System aus einer Vorratsflasche, in der Zucker und Hefe in Wasser in einem
bestimmten Verhältnis gelöst werden. Bei der dann einsetzenden Gärung wird
Kohlendioxid erzeugt, dass über einen Schlauch zu einem Diffusionsgerät im Aquarium
geleitet wird.
Solche Anlagen kann man natürlich selber bauen. Bauanleitungen mit Angabe des Mischungsverhältnis
gibt es im Internet und der Literatur zuhauf. Problematisch ist hierbei die Tatsache,
dass der Gärprozess mit reinem Zucker sehr schnell beginnt, aber bereits nach wenigen
Tagen wieder nachlässt. Das führt dazu, das die CO2-Zufuhr starken Schwankungen
unterworfen ist und eine angemessen Betreuungsaufwand erfordert. Dagegen ist das Preis-Leistungsverhältnis
unschlagbar günstig.
Mittlerweile gibt es im Handel nachfüllbare biologische CO2-Anlagen für Aquarien
bis etwa 160 l von unterschiedlichen Herstellern. Zwei Produkte sind rechts in der Tabelle exemplarisch
aufgeführt. Bei diesen Lösungen wird ein Puffersystem im Substrat verwendet,
was für eine nahezu gleich bleibende Produktion von CO2 über mehrere Wochen sorgt.
Selbstbauanleitung:
Biologische CO2-Erzeugung
CO2-Anlage mit Gas-Druckflasche
Diese Anlagen bestehen im Wesentlichen aus CO2-Druckflasche, Druckminderer, Blasenzähler,
druckdichtem Schlauch und CO2-Reaktor sowie optional einem Magnetventil für die
Nachtabschaltung. An dem Druckminderer lässt sich mit dem integrierten Nadelventil die
CO2-Zufuhr komfortabel einstellen. Die zugeführte Gasmenge kann mit dem Blasenzähler kontrolliert
werden.
Entscheiden Sie sich beim Kauf für wiederbefüllbare Flaschen, da das
Preis-Leistungsverhältnis günstiger ist als bei Systemen mit Einwegflaschen.
Mehrwegflaschen können im Zoohandel entweder nachgefüllt oder gegen eine
befüllte Flasche ausgetauscht werden.
Achten Sie bei der Anschaffung unbedingt darauf, dass die
Druckflasche mit dem sogenannten Cage, also einem Schutzbügel oder Tragegriff
ausgestattet ist. Falls das nicht der Fall sein sollte, werden sie aufgrund der
Sicherheitsvorschriften beim Nachfüllen ein Problem bekommen, da die Flasche vom
Händler in diesem Zustand nicht befüllt werden darf.
Für Druckflaschen mit außenliegendem Ventil gibt es eine recht große
Auswahl an Druckminderen, die auch günstig zu erwerben sind.
Blasenzähler
Für die Dosierung und Überwachung der CO2-Zufuhr benötigt man einen Blasenzähler.
Der Blasenzähler soll am besten in unmittelbarer Nähe des Druckminderers befestigt werden. Dann werden
Änderungen der CO2-Zugabemenge, die man am Nadelventil des Druckminderers vornimmt, sofort sichtbar.
Sie können den Blasenzähler beispielsweise mit einem Klettband direkt an der Druckflasche befestigen.
Selbstbauanleitung: Blasenzähler
Magnetventil
Kein Muss, aber durchaus empfehlenswert ist ein Magnetventil in Verbindung mit einer Zeitschaltuhr,
mit dem Sie die CO2-Zufuhr über Nacht abschalten können.
Rücklaufsicherung
Die Rücklaufsicherung wird zwischen Druckminderer/Magnetventil und Blasenzähler eingebaut und soll verhindern,
dass bei einem Druckabfall Wasser in die die Komponenten der CO2-Anlage gelangen kann.
CO2-Schlauch
Hier ist unbedingt ein gasdichter Druckschlauch zu verwenden. Die üblichen Silikon-Schläuche sind hierfür
nicht geeignet.
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Komponenten für die CO2-Anlage,
eine kleine Produktauswahl im Aquaristikshop: |
JBL ProFlora bio160:
Bio-CO2-Anlage für Aquarien bis 160 l
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Dennerle CO2 Pflanzen-Dünge-Set BIO 120:
Bio-CO2-Anlage für Aquarien bis 120 l
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JBL ProFlora m601 CO2-Düngeanlage
mit Mehrwegflasche für Aquarien von 100-600 l |
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JBL ProFlora m602 CO2-Düngeanlage
mit Mehrwegflasche und Nachtabschaltung für 100-600 l
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Druckgasflasche
2 kg |
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ab Aqua Medic CO2 Düngeanlage
ohne CO2-Flasche |
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ab Aqua Medic regular
Druckminderer mit Feineinstellventil, Vorrats- und Arbeitsdruckmanometer.
Das regular passt an jede Standard CO2-Flasche mit außenliegendem Ventil. |
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ab Aqua Medic M -ventil
energiesparendes, pulsgesteuertes Magnetventil |
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JBL ProFlora TopStop T3
Gasdichter CO2-Schlauch
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JBL ProFlora Safe Stop
Spezialrücklaufsicherung
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ab Aqua Medic Blasenzähler
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JBL ProFlora Taifum CO2-Reaktor
modular erweiterbares Diffusionssystem
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ab Aqua Medic reactor 500
ein Einwaschgerät für Aquarien bis 500 l.
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Dennerle CO2-Flipper
kompaktes CO2-Zugabegerät mit integrierter Blasenzählerfunktion |
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ab Aqua Medic reactor 1000
ein aktiver Hochleistungs-Außenreaktor für große Aquarien.
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CO2-Diffusionsgeräte:
Arbeitsprinzip und Qualität des Diffusionsgerätes sind von entscheidender Bedeutung für die
Effektivität des CO2-Eintrags ins Wasser.
Im Wesentlichen kann man unterscheiden zwischen passiven und aktiven Systemen.
Passive Diffusionssysteme arbeiten in der Regel mit dem Auftrieb des Gases im Wasser und sollen
durch langsames Aufsteigen der CO2-Blasen eine lange Kontaktzeit zum Wasser ermöglichen. Durch eine entsprechende
Zerteilung in viele kleine Bläschen wird die Oberfläche, die mit dem Wasser in Kontakt tritt, vergrößert
Ausströmer
Den schlechtesten Wirkungsgrad hat wohl die direkte Einleitung des CO2-Gases in das Wasser mittels Ausströmer oder
Mikro-Perlern. Mit Hilfe von kleinen Poren in dem Ausströmer (Lindenholz oder Keramikmembran) wird das Gas in
kleine Bläschen zerstäubt und soll sich auf dem Weg zur Wasseroberfläche auflösen.
Der Nachteil ist, das die Bläschen schnell senkrecht nach oben steigen und sich aufgrund der kurzen Kontaktzeit nur
zum Teil im Wasser lösen. Der überwiegende Teil dürfte an der Wasseroberfläche verloren gehen.
Glasspiralen-Reaktor
Der Glaspiralen-Reaktor hat ein zylindrisches Gehäuse. In diesem steigen CO2-Blasen in einer wendelförmig
geführten Bahn nach oben und sind aufgrund des längeren Weges auch
länger mit dem Wasser in Kontakt. Sinnvollerweise haben die Führungen seitliche Ventilations-Schlitze,
die die Diffusion des CO2 ins umgebende Wasser verbessern.
Einige Hersteller, wie zum Beispiel JBL (ProFlora Taifun) und ab Aqua Medic (reactor 500) haben modular erweiterbare
Reaktoren im Programm, die sich bei Bedarf an die Aquarium-Größe anpassen lassen.
Die Lösungen, bei denen der Anschluss oben angeordnet ist und der Schlauch intern im Gerät geführt wird,
erleichtern die Montage und sind dadurch im Vorteil.
Flipper
In einem Flipper sind Führungsstege kaskadenförmig angeordnet. Die von unten zugeführten
CO2-Bläschen müssen zwangsweise den langen Weg an den Stegen entlang nach oben klettern. Hierbei
wird das Gas in immer kleiner werdende Bläschen zerteilt und löst sich schließlich im Wasser.
Paffrathschale
Hier wird das CO2 ohne weitere Hilfsmittel in eine nach unten geöffnete Schale eingeleitet.
über eine möglichst große Kontaktfläche soll sich das CO2 im Wasser lösen.
Aktive Reaktoren werden durch den Filter oder eine separate Pumpe angetrieben.
Bei den aktiven Reaktoren kann wiederum zwischen Innenreaktoren und Außenreaktoren, die in den Filterkreislauf
eingebracht werden, unterschieden werden. Es gibt auch Reaktoren, die außerhalb (mit Strömungpumpe oder
im Filterkreislauf) und innerhalb (mit Strömungspumpe) betrieben werden.
auch
Viele dieser Reaktoren arbeiten im Gegenstromprinzip: Wasser strömt, von einer Pumpe angetrieben,
im Reaktor von oben nach unten, während CO2 von unten zugeführt wird. Um den Kontakt des Gases mit dem Wasser
zu optimieren, werden in der Reaktionskammer unterschiedlichste Materialien verwendet (Plastikkugel,
Kunststofffasergespinnste, o.ä.).
Beispiele hiefür sind: ab Aqua Medic reactor 1000 oder CO2 REAKTOR Projekt-Aquarium MidiJET DM50
Bei anderen Modellen treibt der Wasserstrom ein im Reaktor integrierten Rotor an,
der das eingeleitete CO2 so fein zerschlägt, dass es sich vollständig im Wasser
lösen kann. Ein beispiel hierfür sind die sera flore CO2 Aktiv-Reaktoren 500 und 1000.
Alternative zum Außenreaktor
Eine weitere Möglichkeit der CO2-Einbringung ins Wasser besteht darin, das
CO2-Gas unmittelbar in den Ansaugschlauch vom Außenfiltern einzuleiten. Der Filter fungiert in diesem Fall
als Außenreaktor. Dass es hierbei zu Schäden an der Lagerung des Rotors kommt, kann ich nicht bestätigen.
Ich selbst verwende dieses Prinzip der CO2-Zufuhr seit zwei Jahren, ohne dass ich Schäden feststellen konnte.
Weitere Links zum Thema CO2-Düngung:
Zitat: Laßt uns das Leben genießen, solange wir es nicht begreifen. - unbekannt
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