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Algen-Kontrolle im Süßwasser-Aquarium

Wer kennt das nicht? Die Wasserpflanzen wachsen prächtig, die Wasserwerte stimmen, aber die Algen wachsen auch! Und schon manche Aquarianer haben ihr gerade begonnenes Hobby nach kurzer Zeit wieder an den Nagel gehängt, weil sie mit der Algenplage nicht fertig wurden.

Leider kann man davon ausgehen, dass in einem Aquarium eine Vielzahl von Algensporen vorhanden sind. Kein Aquarium ist wirklich algenfrei. Im günstigen Fall besteht lediglich ein stabiles biologisches System, in dem die Algen nicht überhand nehmen und somit nicht merklich zum Vorschein treten.

Vorbeugung durch eine ausreichende Bepflanzung und regelmäßige Beobachtung und Wasserwechsel inklusive Kontrolle der Wasserwerte sind daher unbedingt wichtig.

Sollten trotzdem Algen überhand nehmen, nutzen keine übermotivierten Gegenmaßnahmen, denn jetzt ist Geduld notwendig. Auf keinen Fall sollten Sie verschiedene Parameter, die das biologische System beeinflussen, gleichzeitig verändern, sondern schrittweise eingreifen und die Auswirkungen beobachten.

Eine Vorgehensweise, wie man sich dem Algenproblem annähern kann, um es erfolgreich bekämpfen und kontrollieren zu können, soll hier vorgestellt werden. Ziel ist es, bei den gegebenen Beleuchtungsverhältnissen ein Milieu für einen guten Pflanzenwuchs zu schaffen, bei dem ein Ausbreiten der Algen möglichst verhindert wird.

Es gibt zahlreiche Experimente (z.B. von Paul Sears und Kevin Conlin) und erfahrungsberichte, die die Hypothese untermauern, dass das Auftreten aller Algenformen in bepflanzten Aquarien kontrolliert werden kann, wenn Phosphat zum limitierenden Element des Pflanzenwachstums wird.
So konnte das Algenwachstum in verschiedenen Versuchs-Aquarien beherrscht werden, indem die Dosierung von CO2, Mikronährstoffen, Spurenelementen, N und K angehoben wurde. Eine zusätzliche Dosierung von Phospaht hingegen, führte zu einer Zunahme des Algenwuchses.

Empfehlung

Die Wasserpflanzen benötigen Phosphat zum Wachsen. Um das Aquarium jedoch algenfrei zu bekommen, soll freies Phospaht in der Wassersäule auf ein Minimum reduziert werden.
Günstige Startbedingungen für die Algen-Kontrolle
Ein leichtes Anheben der Beleuchtungsstärke, CO2-Zufuhr und Dosierung von N, K, Mikroelementen und Spurenelementen soll zunächst dafür sorgen, dass die Pflanzen das verfügbare Phosphat aufbrauchen. Die hier vorgestellten Flüssigdünger eignen sich sehr gut, um K, Mikroelemente und Spurenelemente in einem passenden Verhältnis dosieren zu können. Für die zusätzliche Düngung von N gibt es bei den aufgeführten Lieferanten ebenfalls Flüssigpräparate, ansonsten muss man auf KNO3 zurückgreifen Es kann also durchaus notwendig sein, dass verschiedene Produkte angeschafft werden müssen, um den gesamten Bedarf an Nährstoffen abdecken zu können.
  • Beleuchtung: 0,5...1 Watt/Liter
  • Beleuchtungszeit: 12 Stunden/Tag
  • CO2-Gehalt: 10...15 mg/l
  • NO3-Gehalt: 3...5 mg/l
  • Eisen (Fe)-Gehalt: 0,1 mg/l
  • pH-Wert: 6,5...7
Vorgehensweise
  • Niveaus für Beleuchtung und Kohlendioxid (CO2-Gehalt) einstellen.
  • Eisen-Volldünger, vorzugsweise einer, der Mg bereits enthät; gem. Vorgabe des Herstellers täglich dosieren, bis der spezifizierte Fe-Gehalt erreicht ist. Sollte der Volldünger kein Mg enthalten, kann stattdessen Bittersalz hinzugefügt werden und zwar im Verhältnis 1,5...5,0 ppm Mg / 1 ppm Fe.
  • Ca. nach einer Woche NO3 (Nitrat) messen und bei Werten < 2 mg/l zum nächsten Schritt übergehen. Bei Nitrat-Werten > 2 mg/l ist der Pflanzenwuchs zu verbessern indem zusätzlich Kalium-Sulfat K2SO4 täglich dosiert wird, bis der NO3-Spiegel durch den zunehmenden Pflanzenwuchs auf fast Null abgesunken ist. (Falls das nicht gelingt, behindert der Mangel eines anderen Nährstoffes den Pflanzenwuchs.)
  • KNO3 täglich hinzufügen, um den NO3-Spiegel wieder anzuheben (10 mg/l)
Auf diese Weise kann man die notwendige Nährstoffdosierung für das spezielle Aquarium ermitteln und sich auch einen eigenen Flüssigdünger mit K und N " zusammenbrauen".
Die Tabellen und Rechner auf dieser Homepage leisten im Bezug auf die Dosierung der Nährstoffe eine gute Hilfe:

Um eine weitere Verbreitung der Algen möglichst einzudämmen, sollten alle befallenen Einrichtungsgegenstände und Pflanzen gründlich gesäubert werden. Hiermit ist auch eine gute Ausgangsbasis für die Beobachtung des Algenwuchses geschaffen.

Erfahrungsgemäß sollte auch der Filter in dieser Zeit nicht zu oft gereinigt werden. Erst bei stark verringertem Wasserdurchfluss sollte hier eingegriffen werden.

Pflanzen gegen Algen

Schnellwüchsige Wasserpflanzen entziehen die Nährstoffe direkt aus der Wassersäule. Diese Pflanzen lösen Phospaht sehr schnell und effektiv aus dem Wasser, so dass es den Algen nicht mehr zur Verfügung stehen kann. Zu diesen Pflanzen gehören Stängelpflanzen (die Wurzeln an den Internoiden bilden können, z.B. Hygrophila sp.) und Schwimmpflanzen.

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